Marco Grülls magischer Moment sichert Werder Bremen den Sieg gegen Union Berlin
Werder Bremen hat dank eines traumhaften Treffers von Marco Grüll in der 72. Minute einen 1:0-Heimsieg gegen Union Berlin gefeiert.
Werder Bremen 1:0 Union Berlin
Tor: 1:0 Grüll (72., Vorlage: Sugawara)
Bremen empfing Union im Weserstadion, wobei beide Mannschaften sich im gesicherten Mittelfeld der Tabelle befanden. Die Gastgeber gingen mit neuem Selbstvertrauen in die Partie, nachdem sie unter dem neuen Trainer Horst Steffen in den letzten zwei Spielen vier Punkte gesammelt hatten.
Union reiste nach Bremen mit Rückenwind, nachdem man zuvor einen 3:1-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach feiern konnte. In einer wichtigen taktischen Entscheidung stand Victor Boniface erstmals in dieser Saison in der Startelf der Bremer, während die ehemaligen Werder-Spieler Derrick Köhn und Oliver Burke für die Gäste aufliefen.
Union gefährlicher in der ersten Halbzeit
Die Anfangsphase gehörte Union, das den besseren Start erwischte, obwohl Bremen mehr Ballbesitz hatte. Die Gäste hatten die erste nennenswerte Gelegenheit, als Andrej Ilić am Strafraumrand zum Schuss kam, den Ball jedoch knapp am Tor vorbeischoss.
Union blieb gefährlich: Oliver Burke prüfte Torhüter Mio Backhaus mit einem kraftvollen Abschluss nach einem dynamischen Dribbling in den Strafraum. Nach und nach fand auch Bremen besser ins Spiel – Marco Grüll zwang Union-Keeper Frederik Rønnow mit einem Distanzschuss zu einer Parade.
Eine Verletzung von Ilić in der 29. Minute führte zu einem frühen Wechsel: Tim Skarke kam für ihn ins Spiel. Die beste Chance der ersten Halbzeit hatte schließlich Ilyas Ansah, dessen wuchtiger Schuss aus rund 20 Metern nur Zentimeter am linken Pfosten vorbeiging.
Grüll sorgt für den entscheidenden Moment
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich Bremen entschlossener und suchte sofort die Offensive. Jens Stage kam nach einer Flanke von Yukinari Sugawara per Kopf gefährlich zum Abschluss, doch Rønnow war zur Stelle.
Die Hausherren kontrollierten das Spiel zunehmend, doch Union verteidigte kompakt und ließ kaum zwingende Chancen zu. Dann kam die 72. Minute – der Moment, der das Spiel entschied. Sugawara spielte den Ball auf der rechten Seite in den Lauf von Grüll, der mit einer eleganten Bewegung nach innen zog und den Ball mit dem linken Fuß perfekt ins lange Eck schlenzte – unhaltbar für Rønnow.
Der Treffer wurde kurzzeitig vom VAR auf eine mögliche Abseitsstellung überprüft, doch das Tor zählte, und das Weserstadion explodierte vor Jubel. Union reagierte mit den Einwechslungen von Wooyeong Jeong und Janik Haberer, konnte die stabile Bremer Defensive aber nicht ernsthaft in Bedrängnis bringen.
Trotz sieben Minuten Nachspielzeit brachte Bremen den knappen Vorsprung clever über die Zeit und sicherte sich so drei wichtige Punkte im Kampf um die obere Tabellenhälfte.
Spieler des Spiels: Marco Grüll
Marco Grüll war der entscheidende Mann des Abends. Mit einem Traumtor aus dem Nichts entschied der österreichische Flügelspieler die Partie zugunsten der Bremer. Insgesamt gab Grüll fünf Torschüsse ab – mehr als jeder andere Spieler auf dem Platz – und sorgte mit seiner Schnelligkeit und seinen direkten Läufen immer wieder für Gefahr in der Union-Abwehr.
Sein Siegtreffer war ein Musterbeispiel technischer Präzision und Ruhe vor dem Tor. Der Schuss hatte laut xG-Wert lediglich eine Trefferwahrscheinlichkeit von 0,0275, was die außergewöhnliche Qualität des Abschlusses unterstreicht.
Darüber hinaus erreichte Grüll mit 34,4 km/h die höchste Spitzengeschwindigkeit aller Spieler auf dem Platz, was seine athletischen Fähigkeiten zusätzlich hervorhob.
Mit dieser Leistung war Grüll nicht nur der Matchwinner, sondern auch der Symbolspieler für die neue Energie unter Trainer Horst Steffen, der Bremen Schritt für Schritt zu alter Stabilität zurückführt. Der Sieg war zugleich der zweite Erfolg in Folge für Werder, das damit in der Bundesliga-Tabelle an Union Berlin vorbeizog und sich weiter im sicheren Mittelfeld etablierte.
